Im letzten Monat war viel
los. Auf der Farm gab es viel zu tun und ich musste daran denken,
dass ich bald nach Deutschland zurück fliegen würde. Vorher stand
aber noch ein Trip durch die Rocky Mountains an mit Fiona und ihrer
Famile.
Am Samstag den 11.Juli
brachte mich eine andere Young Co-workerin zur Fähre, so dass ich um
9 Uhr schon in Vancouver angekommen bin. Dort sind wir gleich
Richtung Jasper (Alberta) losgefahren. Wir, das heißt der Mann von
Fionas Schwester und ich.
Es war eine sehr lange Fahrt. Insgesamt
waren es knapp 900 km und 11 Stunden Fahrt.
Wenn ich über jeden Tag
oder jedes Erlebnis berichten würde, würde es ein ziemlich langer
Bericht werden. Daher gebe ich euch einen Überblick und berichte
euch von besonderen Erlebnissen.
Dazu habe ich ein paar
Bilder rausgesucht. Es sind doch mehr geworden als ich gedacht habe.
In 13 Tagen haben wir um
die 3000 Bilder geschossen. Da war es schwierig nur ein paar Wenige
rauszusuchen.
Wie gesagt der Trip ging
am 11.Juli los. Wir kamen Abends um 9Uhr ziemlich erschöpft an, aber
es war eine sehr interessante Fahrt bis dahin mit vielen
Landschaftswechsel.
Von dort aus haben wir uns verschiedene Orte
angeschaut. Wir übernachteten die meiste Zeit in den Rockies in
einem „Wilderness Hostel“, was ein sehr einfaches Hostel mitten
in der Natur ist ohne Dusche (Wasserleitung), dafür mit Plumpsklo
und immer eine Sauna inbegriffen.
Die Sauna bestand aus
einem Schwitzraum und einem Bergbach zur Abkühlung.
Nach 2 Tagen sind wir von
dort aufgebrochen und sind dann Richtung Banff gefahren.
Jeden Tag haben wir
mindestens 50 Kilometer mit dem Auto zurückgelegt.
Fionas
Schwester hatte die ganzen Übernachtungen schon geplant, so dass es
vorgegeben war wie weit wir jeden Tag zu fahren hatten. Aber sie hat
es ziemlich gut geplant. So hatten wir jeden Tag Zeit etwas anderes
zu machen. Wir haben insgesamt 2 Wanderungen gemacht, viele
Wasserfälle angeschaut und was wir am meisten gemacht haben, ist:
Während der Autofahrt mit dem Auto angehalten am Straßenrand um die
Landschaft anzuschauen und Bilder zu machen. Ich kann es gar nicht so
richtig gut beschreiben. Die Landschaft war einfach echt ziemlich
eindrucksvoll!
Von Lake Louise sind wir
dann nach Revelstoke und dann nach Whistler gefahren. In Whistler
fanden vor 5 Jahren die olympischen Winterspiele statt, so war es
sehr hübsch herausgeputzt.
Von dort aus sind wir dann
am 22.Juli zurück nach Vancouver gefahren.
Auf der Reise durch die
Rocky Mountains und BC (British Columbia) sind wir durch ganz
verschiedene Vegetationen gefahren: Vom Meer in die Berge, an
Gletschern vorbei und durch Glescherebenen, die ganz flach und
ausläufig waren, bis zur Wüste. Ja, es gibt wirklich auch eine
Wüste in Canada. Keine Wüste aus Sand, die flach ist bis zum
Horizont, nein, aber eine Wüste inmitten von Bergen und Hügeln,
alles vertocknet, sandig und kahl.
Wenn man aus dem Auto
ausstieg, dachte man, das es gar nicht so heiß sei, aber nach ein
paar Minuten war es unerträglich heiß und stickig.
Besondere Erlebnisse der
Reise:
An unserem 1. Abend in
Jasper, mussten wir einen Pass hochfahren, um zum Wilderness Hostel
zu gelangen, und die Strasse war voller Kurven. Da, plötzlich läuft
auf einmal in einer Kurve ein Schwarzbär über die Starße. Ein
großer, prächtiger Bär, der gemütlich über die Straße läuft
und dann ins Gebüsch verschwindet. Es war mein erster und einziger
Bär den ich in Canada gesehen hatte.
Unsere erste Wanderung,
die wir gemacht haben, war für mich ziemlich anstrengend aber es hat
sich gelohnt. Es war ein wunderschöner, steiler Pfad, der uns durch
einen trockenen Föhrenwald führte.Das letzte Stück war ziemlich
steil und steinig, man musste aufpassen, dass man nicht ausrutschte.
Als wir dann ganz oben auf 2050 M.ü.m angekommen sind, war ich echt
sowas von beeindruckt. Es war der höchste Berg, den ich bis jetzt
hochgewandert bin.
Wir sind von 1300 M.ü.m
gestartet und sind dann 2 Stunden hochgelaufen.
Die Aussicht von oben war
einfach nur phantastisch! Es war unbeschreiblich. Ich stand oben und
habe mich einfach nur umgeschaut. Ich hatte solche Berge noch nie so
gesehen! Nach einiger Zeit haben wir uns dann hingesetzt um uns etwas
auszuruhen und die Stimmung zu genießen.
Da der Wind doch recht
frisch und kalt war, mussten wir uns fester in unsere Jacken
einwickeln und in ein Badetuch, was wir noch mitgenommen hatten.
Der Weg runter hat dann
nur noch eine Stunde gedauert. Es war eine super tolle Wanderung!
Als wir zum Lake Louise
gefahren sind, haben Fiona und ich beschlossen, in diesem See baden
zu gehen. Wir hatten beide Lust, denn es war ein ziemlich warmer
Tag.
Zu diesem Zeitpunkt wussten wir aber noch nicht, dass es ein
Gletschersee ist.
Fionas Schwester hatte gar
nichts gesag,t als wir es beschloßen hatten.
Sie wusste, dass es ein
Gletschersee ist! :D
Als wir ankamen, sahen
wir, dass im Hintergrund ein Gletscher war.
Dierekt am Lake
Louise liegt das Fairmont Hotel. Es gehört zu einer kanadischen
Luxushotelkette.
Dank dem Gletscher, dem
eisblauen See und dem Hotel ist es eine totale Touristenattraktion.
Der Weg um den See herum
war gefüllt mit Spaziergängern.
Nun haben Fiona und ich uns
daran gemacht uns umzuziehen zwischen all den Touristen.
Dann sind
wir ins Wasser gegangen. Es war 'arschkalt'! Wir sind einmal
untergetaucht und dann sofort wieder raus gegangen. Es hat sich so
angefühlt, als würde uns jemand ein Glas mit Eiswürfeln über den
Kopf leeren, bis sie schmelzen und es dir eiskalt den Rücken
herunterläuft. Stell dir vor, darin gehst du 'schwimmen'!
Es war
ziemlich lustig, und einige Menschen haben uns ziemlich belustigt
angeschaut.
Danach saßen wir
eingewickelt in unseren Badetüchern und haben uns an der warmen
Sonne etwas aufgewärmt.
Jetzt kann ich sagen, dass
ich schon einmal in einem Gletschersee baden war.
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Fairmont Hotel |
Hier habe ich jetzt noch ein paar Bilder die ich euch umbedingt zeigen möchte. Von den Wildtieren, der Landschaft, halt alles was wir so gesehen haben.
Drauf klicken für die Großansicht!
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Fairmont Hotel Banff |
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Im Fairmont |
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Frische Bärenspuren die wir auf einer Wanderung gesehen haben!! |
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Wüste von BC |
Das letzte kleine
Erlebnis, wovon ich euch erzählen möchte, habe ich zwar nicht in
den Rockies erlebt, aber im selbem Urlaub.
Ich hatte für Fionas
Schwester die Hochzeitstorte gebacken und als Dankeschön von ihr
einen Gutschein für das „Revolving Restaurant“ in Vancouver
bekommen.
So sind wir am Abend vom 22.Juli noch in dieses sich
drehende Restaurant in den Lüften gegangen.
Der Tower ist 160m hoch
und die Restaurantebene dreht sich einmal in der Stunde um 360°.
Von dort oben hatte man
Aussicht über ganz Vancouver. Erst war es noch hell draussen, dann
wurde es langsam dunkler und irgendwann war es stockdunkel.
Zum
Essen bestellten wir uns das einzige vegetarische Gericht, das dort
angeboten wurde.
Es war Ravioli mit
Trüffelsauce und Gemüsebeilage. Klingt einfach und nicht so
besonders aber es war ziemlich lecker! Dazu haben Fiona und ich uns
noch ein kleines Glas Eiswein geteilt.
Das ist ein Wein, bei dem
die Trauben erst geerntet werden, wenn sie einmal Frost bekommen
haben.
Dadurch ist er besonders
süß, aber auch teuer. Eiswein ist eine Spezialität, die es in
Ostkanada gibt, kommt aber ursprünglich aus Deutschland.
Anstatt einen Kaffee nach
dem Essen, habe ich mir ein „Granville Island“ Lager Bier
bestellt.
Das war wirklich sehr
lecker! Insgesamt war das Essen ziemlich teuer da oben, aber dafür
hatte man eine geniale Aussicht auf alle Seiten, ohne sich dabei
bewegen zu müssen. Es war wunderschön, diesen Wechsel von
Sonnenuntergang zu Dunkelheit mit Stadtlichtern zu beobachten.
Wir haben uns 2,5 mal
gedreht, d.h. wir haben 2,5 Stunden dort oben verbracht.
Ein ganz
besonderer Abend!
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Der Tower des "Revoling Restaurants" |
Hier ein Paar Bilder von der Aussicht und dem Essen im Restaurant
Am nächsten Tag sind wir
am Mittag zur längsten Fussgänger-Hängebrücke der Welt gefahren,
die nah bei Vancouver
liegt.
Die Capilano Suspension
Bridge. Sie war beeindruckend!
Danach musste ich aber
mich wieder auf den Heimweg zur Farm begeben.
Leider habe ich meine
Fähre um 3 Minuten verpasst, weil der Bus etwas Verspätung hatte.
So musste ich dann 2
Stunden auf die nächste warten.
Bin schlussendlich aber
wieder gut zurückgekommen.
Nun blieben mir noch 3
Tage bis Montag dem 27. Juli, meinem Rückflugtag.
Ich machte mich ans Packen
und musste gleichzeitig immer noch im Haus mit den Companions
mithelfen.
Ich habe ziemlich viel
Zeit gebraucht, um all meine Sachen zu packen.
Ich hatte 2 Koffer und
einen großen Backpacker Rucksack.
Da ich zu viel Sachen
hatte, musste ich mehr Klamotten da lassen, als ich eigentlich
gedacht hatte. Vieles konnten dann aber Leute von der Farm brauchen
und den Rest habe ich in den Secondhand store gebracht.
Es war komisch nach einem
Jahr, mein Zimmer, das mir jetzt so vertraut war, zu räumen.
Es sah richtig leer aus
danach! Keine Bilder mehr an der Wand, nichts mehr in den Schubladen.
Für jeden Co-worker, der
die Farm wieder verlässt, gibt es einen 'Potluck'.
Das ist ein Treffen mit
der ganzen Farm und jeder bringt etwas zu essen mit.
Außerdem hatte meine
Hausmutter mit anderen von der Farm einige witzige Spiele für uns
vorbereitet.
Davon wusste wir (Tom und ich) aber nichts.
Also gab es am Samstag
Abend einen Potluck für Tom, (der andere Young Co-worker in meinem
Hause, der gleichzeitig mit mir gekommen und wieder gegangen ist) und
für mich.
Es war wirklich ein
komisches Gefühl, dass all die Leute für einen gekommen sind.
Die Stimmung war total
nett und als alle fertig waren mit dem feierlichen Abendessen, haben
wir hinter dem Haus auf der Rasenfläche einen Stuhlkreis gemacht.
Dort haben wir ein paar Lieder alle zusammen gesungen, denn die
Singlehrerin war auch dabei.
Die Spiele waren echt
genial und wir haben uns alle krumm und quer gelacht!
Es waren
Spiele, die mit mir und Tom, der Farm und den Companions zu tun
hatten.
Wie immer habe ich
natürlich Bilder gemacht, die ich hier aber nicht hochladen darf,
wegen Persönlichkeitsschutz. Also davon leider keine Bilder.
Ich
fand es ein sehr gelungenes Goodbye Potluck. Meiner Meinung nach war
es das genialste Potluck in meiner Zeit auf der Farm. Dieser Abend
wird mir auch noch sehr lange in Erinnerung und im Herzen
bleiben!
Später am Abend, nachdem wir alles wieder aufgeräumt
und alle Companions im Bett waren, haben sich alle Young Co-worker im
Co-worker Raum getroffen, wo wir dann den Abend und die halbe Nacht
verbracht haben. Wir haben Musik gehört, uns unterhalten und etwas
getrunken. Es war auch echt ein super genialer Abend, der mir sehr
gefallen hat! Ein letztes mal da oben Party machen.
Am Montag
habe ich mich dann in der Mittagspause von allen Menschen der Farm
verabschiedet und wurde am Nachmittag von meinen Hauseltern zum
Flughafen gefahren.
Mir fiel es schwer mich
von allen zu verabschieden!
Mein erstes Flugzeug war eine kleine
Propellermaschine.
Der Flug ging von Victoria
nach Vancouver und hat nur 25 Minuten gedauert.
Mein 2. Flug war mit einem
riesigen Flugzeug. Ich glaube, dass es eine Boeing 747 war.
Von Vancouver flog ich
nach London Heathrow, wo ich nur 1 Stunde fünfzehn Zeit hatte um
umzusteigen auf das Flugzeug nach Hamburg. Das war recht eng, hat
aber alles geklappt.
Meine 3 Flüge waren echt
gut und es hat auch alles funktioniert. Ich habe bloß leider meinen
Hut im zweitem Flugzeug verloren. 7 ½ Stunden von dem 8 ½ Stunden
Flug habe ich gemütlich geschlafen.
In Hamburg angekommen,
habe ich mein Gepäck geholt und bin Richtung Ausgang gelaufen. Dort
haben meine Eltern, Oma und Opa, 3 Freunde von mir und Fiona auf mich
gewartet. Es war eine super schöne Überraschung und es war so schön
sie alle wieder zu sehen. Ich bekam eine Sonnenblume und einen
Luftballon wo „Herzlich Wilkommen Maximilian“ drauf stand.
Fiona hatte auch so einen
von meiner Mama bekommen.
Zuhause angekommen, war es
ziemlich ungewohnt, wieder 'richtig zuhause' zu sein.
Aber ich habe mich doch
recht schnell an alles wieder gewöhnt.
Meine Nachbarin hatte mir
noch einen Kuchen gebacken, eine Karte geschrieben und mir so gar
einen Krug geschenkt.
Dann gab es Abendbrot und
alle waren dabei.
Fiona und ich wurden
natürlich von allen Seiten ausgefragt.
Danach kam noch mein
bester Freund vorbei und so kamen wir auch nicht so früh ins Bett,
aber wir hatten einen sehr
netten Abend.
Das Jetlag hat mir noch
einige Nächte zu schaffen gemacht. Morgens haben wir immer lange
geschlafen und abends, als wir dann im Bett lagen, war ich total wach
und voller Energie.
Immer wieder sind mir
Sachen aufgefallen, die anders sind als in Canada.
Ich habe die Farm schon
ein bisschen vermisst, aber es ging gleich mit etwas Neuem weiter.
Fiona war bei mir in Hamburg und wir haben viel unternommen.
Außerdem musste ich meine Sachen für den Umzug zu meiner
Ausbildungsstelle vorbereiten und anfangen zu packen.
Insgesamt war es ein sehr
sehr schönes Jahr in Canada. Ich habe so viel gelernt, viele nette
Menschen kennengelernt, die kanadische Kultur erkunden können und
Canada lieben gelernt!
Ich denke, dass ich jetzt sagen kann, dass
ich mich ein Stück besser kenne als vorher und ich habe mich daran
gewöhnt, mehr Verantwortung zu tragen.
Ich bin so froh, dass ich
dieses Jahr auf der Glenora Farm verbracht habe.
Es ist so ein toller und
besonderer Ort mit sehr besonderen Menschen!
Ich möchte auf
jeden Fall nochmal zurück nach Canada und die Farm besuchen gehen!
Für jeden, der sich überlegt ein Jahr ins Ausland zu gehen:
Macht es!
Es war so eine tolle
Erfahrung! Ich würde es glatt wieder machen!